Nachrufe
Waleri Bolotow
1970 - 27. 1. 2017
Der Aufruf zum offenen Widerstand gegen die neue Zentralmacht der Ukraine und der Sturm der Lugansker Verwaltung des ukrainischen Geheimdienstes SBU machten Waleri Dmitrijewitsch Bolotow im April des Maidan-Jahres 2014 bekannt. Zuvor war der Gardist einer Luftlandedivision nach eigener Aussage in Tbilissi, Jerewan und Nagorny Karabach eingesetzt und verfügte über »Kampferfahrung«. Das Lugansker Parlament machte den im südrussischen Taganrog geborenen Militär, der zuvor die »Volksmiliz« kommandierte, am 18. Mai zum Chef der international nicht anerkannten »Lugansker Volksrepublik«.
Auf der Sanktionsliste der EU befand er sich als »Volksgouverneur« des Lugansker Gebietes schon seit Ende April 2014. Bei einem Attentat erlitt er am 13. Mai eine Schussverletzung. Für den Anschlag machten seine Kampfgefährten die »Kiewer Junta« verantwortlich. Unter Hinweis auf seinen Gesundheitszustand trat Bolotow im August 2014 zurück und widmete sich von Moskau aus der Organisation humanitärer Hilfe für Lugansk.
Die Beisetzung des früheren Separatistenführers, der bei Moskau lebte, verzögerte sich, weil Zweifel am Tod des Vaters zweier Kinder durch Herzversagen geäußert, dann aber nicht bestätigt wurden. khe
Martin G. Schneider
26. 4. 1930 - 3. 2. 2017
Es ist eines der wenigen Lieder, die dem Tagesbeginn huldigen und trotzdem nicht miesepetrig daherkommen: »Danke für diesen guten Morgen!« Ganze Schülergenerationen verbrachten in frühen Jahren ihre Religionsstunden vorwiegend damit, diesen Kirchenschlager zu trällern. Für die der Grundschulzeit Entwachsenen gibt es später von den Bee Gees (»Night Fever«) bis zu Helene Fischer (»Atemlos durch die Nacht«) fast nur noch Songs, die eine andere Tageszeit feiern. Eine, zu der Martin Gotthard Schneider meist geschlafen haben dürfte.
Der Theologe komponierte »Danke« 1961 und reichte es zum Wettbewerb der Evangelischen Akademie Tutzing für neue geistliche Lieder ein. Damit gewann der aus Konstanz stammende Schneider nicht nur den ersten Preis, sondern gelangte auch in die deutschen Charts. Einem bodenständigen Leben stand dieser Erfolg nicht im Weg. Schneider war Organist in Freiburg, von 1972 bis 1995 arbeitete er als Landeskantor in Baden. Jahrzehntelang leitete er außerdem verschiedene Chöre, die sicher auch nach dem Tod ihres Kapellmeisters dessen größten Hit im Repertoire halten werden. cba
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