Russland pusht rechte Bewegungen in Westeuropa

René Heilig zum Treffen von AfD-Petry mit Spitzenpolitikern in Moskau

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Eigentlich waren Frauke Petry und andere AfDler nur auf Einladung der Moskauer Bezirksregierung nach Russland gereist. Doch dann hatten plötzlich Duma-Chef Wjatscheslaw Wolodin, einer seiner Stellvertreter sowie ein paar andere nicht ganz unwichtige Abgeordnete der höchsten russischen Volksvertretung, darunter der Rechtsaußen-Scharfmacher Wladimir Schirinowski, Zeit für ein Treffen mit den Deutschen.

Auch weil man in Moskau sonst viel von protokollarischer Genauigkeit hält, ist dieses gar nicht protokollgemäße Treffen eine bewusste Provokation. Bei dem es nicht nur um eine Wahlkampfunterstützung für Petry und ihre aufstrebende Rechte ging. So verständlich es ist, dass sich Russland gegen die westliche Umklammerung zur Wehr setzt, so geschmacklos und gefährlich ist bisweilen die Wahl der Mittel. Mit Vorsatz puschen Präsident Putin und sein »Einiges Russland« rechte Bewegungen in Westeuropa. Ungeheuer viel gemein hat Russlands Präsident mit Ungarns Premier Orban, die Jobbik-Partei wird gehätschelt, der Front National von Marine Le Pen bekam Millionenkredite, FPÖ-Chef Strache ist wohl angesehen in Moskau und dass bei Aufmärschen der italienische Lega Nord - so wie bei Pegida-Truppen - Russland-Banner wehen, hat auch üble Gründe. Einzig mit den rechtsnationalen Polen kommt man traditionell noch nicht so ins Geschäft.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.