Geschäftsträger

Personalie

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Moskaus neuer Mann für die UNO und den Sicherheitsrat ist Pjotr Ilitschow, berichten am Freitag russische Medien übereinstimmend. Er sei jetzt offiziell der Vertreter Russlands und führe die Geschäfte der Ständigen Vertretung bis zur Ernennung eines Nachfolgers. Am gleichen Tag wurde der überraschend verstorbene vorherige Ständige Vertreter Russlands Witali Tschurkin in Moskau beigesetzt.

Ausdrücklich wird der Nachrücker als Mann des Übergangs vorgestellt. Pjotr Wiktorowitsch Iljitschew ist seit 2013 außerordentlicher und bevollmächtigter Gesandter 2. Klasse, der Rang eines Botschafters muss als Mindestqualifikation gelten. Der Ständige Vertreter in New York gilt immerhin als der zweitwichtigste Mann in der russischen Diplomatie nach dem Chef des Außenamtes am Smolenkser Platz in Moskau. Da sollte man in der Regel schon als Vizeaußenminister oder auf einem verantwortlichen Regierungs-, Botschafter- oder anderen Posten tätig gewesen sein.

Der Karriere des 50-jährigen Karrierediplomaten dürfte das Zwischenspiel nicht schaden, ein Vertrauensbeweis ist es allemal. Zur unerwarteten internationalen Aufmerksamkeit für den Vertreter der Vetomacht Russland bei den Vereinten Nationen kommt ganz sicher einige zusätzliche Beachtung durch die Spitzen der Politik in Moskau für den bisherigen ersten Stellvertreter des Ständigen Vertreters Russlands in New York.

Der verheiratete Vater einer Tochter absolvierte das Moskauer Institut MGIMO, die Eliteschule russischer Diplomaten beim Außenministerium, spricht Englisch und Französisch. Er fing quasi klein an - als Mitarbeiter der russischen Botschaft auf Mauritius. Die nächsten Stationen waren die Botschaften im afrikanischen Kenia und in den USA. Auch im zentralen Apparat des Außenministeriums kam Ilitschow in den Departements Afrika sowie Internationale Organisationen voran: bis zum Abteilungsleiter und stellvertretenden Direktor. Vor dem UN-Sicherheitsrat würdigte er in einer Rede seinen Vorgänger, es dürfte nicht der letzte Auftritt gewesen sein.

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