Der Mann von heute klimpert gerne zwischen den Beinen
Aus der Reihe »Gender-Clash« (2): Der Homo Klimperer
Auch wenn viele die Geschlechterungleichheit und die großen Geschichten des Sexismus 2017 für beinahe überwunden erklären: Wer Augen und Ohren offen hält, stößt jeden Tag auf sie, die kleinen, großen Clashes mit den Geschlechterverhältnissen. Das gilt auch für »nd«-Redakteur*innen. Wir haben ein paar Alltags-Anekdoten für euch aufgeschrieben und präsentieren sie in einer kleinen Reihe.
Während der frühe männliche Homo sapiens, ähnlich anderen Trockennasenprimaten, auf seiner Brust trommelte, laut »Uga, uga« brüllte und sich an gewisse Körperteile fasste, um auf sich aufmerksam zu machen, haben derlei Verhaltensformen in jüngerer Zeit gesellschaftliche Anerkennung eingebüßt. Doch der Mann von heute hat, gesteuert vom Unbewussten, alternative Methoden entwickelt, um sich jenseits zivilisierter Kommunikation Geltung zu verschaffen.
Besonders weit verbreitet sind die Klapperer: Während sie in ganz normaler Lautstärke sprechen, klappern sie, insbesondere stehend und in Gegenwart von Frauen, unentwegt mit einem Schlüsselbund in der Hand. Weniger weit fortgeschritten im mühevollen Prozess der Sublimierung sind die Klimperer, die mit Schlüsseln oder Münzen in einer der vorderen Hosentaschen klimpern, welche sich naturgemäß in der Nähe der oben erwähnten Körperteile befinden. Nach umfangreichen Untersuchungen sehen Verhaltensforscherinnen es mittlerweile als erwiesen an, dass Klapperer und Klimperer überdurchschnittlich oft Berufsgruppen angehören, in denen man sich ansonsten durch Geistesarbeit behaupten muss. rst
Lesen Sie dazu auch:
>> Mein Kind: Mal ein Mädchen, mal ein Junge (Gender-Clash #1)
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