Das giftgrüne Superherz

Die Grünen in Nordrhein-Westfalen demonnstrieren mit herzlicher Attacke gegen die AfD

  • Bettina Grönewald, Düsseldorf
  • Lesedauer: 2 Min.

Ein riesiges giftgrünes Herz direkt vor den Toren des AfD-Bundesparteitags - so wollen die Grünen im April in Köln gegen Rechtspopulismus demonstrieren. Das bis fünf Meter hohe aufblasbare Superherz soll im Wahlkampf bis zu 60 Mal für grüne Ziele werben. »Wir wollen die großen Herzen platzieren, wo Liebe passiert oder Liebe fehlt«, so Landeschefin Mona Neubaur am Montag bei der Vorstellung der Grünen-Wahlkampagne in Düsseldorf.

Drei Ziele will die Partei bei der Landtagswahl am 14. Mai erreichen: Mit zweistelligem Ergebnis wieder drittstärkste Kraft werden und in einer rot-grünen Koalition weiterregieren. Doch von gut elf Prozent bei der Landtagswahl 2012 sind in aktuellen Umfragen magere sieben übrig geblieben. Mit Werten um zehn Prozent für die AfD und sieben bis zehn für die FDP gibt es ernstzunehmende Konkurrenz um Platz drei im Landtag. Davon will sich Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann nicht bange machen lassen. »Wir lassen uns von Stimmungen nicht beunruhigen«, bekräftigt die 60-jährige Schulministerin.

In dem großen Fächer vieler verschiedener Plakatmotive setzen die Grünen überwiegend auf sachliche Botschaften. Nur ein Plakat zeigt Löhrmann mit dem Spruch: »1. Mehr Haltung. 2. Weniger Hass!« Unter erstens beschrieben die Grünen schlagwortartig ihr politisches Ziel, unter zweitens, was die Bürger davon hätten, erläutert Löhrmann. Das wird durchdekliniert durch Themen wie Bildung, Familie, Freiheit, neue Energie, neue Jobs und Umweltschutz.

Außerdem wollen die Grünen mit einem Lecker-Bio-Lkw auf Tour gehen, um beim Zubereiten gesunder Speisen mit Wählern ins Gespräch zu kommen. Statt oberlehrerhaft zu missionieren, wie bei der gescheiterten Veggie-Day-Kampagne 2012, wollen die Grünen durch Kostproben überzeugen, dass Grün schmeckt.

Letzter Trumpf im Ärmel könnte die Haustürkampagne mit grünen Promis werden: Cem Özdemir, Katrin Göring-Eckhardt und Claudia Roth gehen in NRW an den Start. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann komme zum Wahlkampf nach NRW, versichert Neubaur. Über eine Million Euro wollen die Grünen für ihre Kampagne ausgeben. Nachdem Rot-Grün in Umfragen schon lange keine Mehrheit mehr hat in NRW, steht Parteichefin Neubaur klar vor Augen, worum es geht: »Sichtbar sein. Die Grünen wollen es wissen.« dpa/nd

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