Berlinerinnen ausgezeichnet

Kulturpreis Kairos

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Die Berliner Verlegerinnen Inci Bürhaniye und Selma Wels erhalten für ihren Einsatz für junge türkische Autoren den europäischen Kulturpreis Kairos 2017. Der Binooki-Verlag der beiden Schwestern widme sich als einziger ausdrücklich der Übersetzung türkischer Literatur ins Deutsche und leiste damit einen Beitrag zum - gerade aktuell - dringend nötigen Kulturaustausch, teilte die Alfred Toepfer Stiftung am Dienstag in Hamburg mit. Damit bewiesen Bürhaniye und Wels unternehmerischen Mut und Pioniergeist und leisteten eine ausgezeichnete kulturelle Vermittlungsarbeit. Der mit 75 000 Euro dotierte Kairos-Preis der Alfred Toepfer Stiftung werde am 7. Mai im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg übergeben.

Die gebürtigen Berlinerinnen gründeten ihren Verlag den Angaben zufolge 2011 - »aus Liebe zur türkischen Literatur und inspiriert durch ihre Mutter, die ihnen die Leidenschaft für das Lesen vermittelte«. Zuvor hatten beide wenig mit dem Verlagswesen zu tun. Geschäftsführerin Wels studierte Betriebswirtschaftslehre und arbeitete selbstständig für die Filmbranche. Ihre Schwester unterhält nach wie vor eine eigene Anwaltskanzlei für Gesellschafts-, Handels- und Steuerrecht in Berlin. »Die beiden Verlegerinnen sind Brückenbauerinnen«, begründete das Preiskuratorium seine Entscheidung. Sie ermöglichten ein tieferes Verständnis für die türkische Kultur - und sie ebneten den Weg für ein Zusammengehörigkeitsgefühl, welches die politischen Grenzen der EU überschreite und die Türkei als europäischen Staat ins Bewusstsein hebe.

Der Kulturpreis Kairos ist nach dem Gott des »rechten Augenblicks« der griechischen Mythologie benannt und wird jedes Jahr verliehen. dpa/nd

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