Nächster Bauabschnitt am BER fertig
Eine Schonfrist will die Opposition im Berliner Abgeordnetenhaus Engelbert Lütke Daldrup nicht gönnen. Erst vor einer Woche wurde der Noch-Staatssekretär zum neuen Chef des geplanten Berliner Flughafens BER gewählt. Doch schon soll er liefern. Im Hauptausschuss des Parlaments wollten Politiker von FDP, AfD und CDU am Mittwoch wissen, welche neuen Probleme in der Zeit aufgetaucht seien und wann Lütke Daldrup endlich den Eröffnungstermin des Hauptstadtflughafens bekannt gibt.
Der erbat sich ein bisschen Zeit, um sich in die neue Rolle einzufinden. Aber auch, um »belastbare Informationen« zu sammeln, aufgrund derer ein Eröffnungstermin ermittelt werden könne. »Damit wir nicht noch einmal scheitern mit einem Termin«, sagte der Geschäftsführer der Flughafengesellschaft in spe, der erst am Freitag seinen Vertrag unterschreiben soll. Deshalb habe er - wie bereits bekannt - eine Risikoanalyse in Auftrag gegeben. Einen entsprechenden Fahrplan wolle er am Freitag im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft vorstellen.
Rückendeckung erhielt er von seinem Parteikollegen, dem Senatskanzleichef Björn Böhning (SPD): »Das Land Berlin erwartet keine politische Setzung von Eröffnungsterminen«, sagte er am Mittwoch im Hauptausschuss.
Neue Probleme am Flughafen seien ihm in den ersten sieben Tagen seit seiner Wahl nicht bekannt geworden. Aber eine neue Erfolgsmeldung hatte Lütke Daldrup zu vermelden. »An Pier Nord und Pier Süd ist die Arbeit weitgehend abgeschlossen.« Die Piers sind Erweiterungsbauten der Abflughalle, nachdem sich die ursprünglichen Planungen als zu klein herausgestellt hatten. Hier befinden sich die Gates, an denen die Passagiere darauf warten, an Bord der Flugzeuge gehen zu dürfen. Pier Nord und Süd seien nun beide von der Bauaufsicht - das Bauordnungsamt des Landkreises Dahme-Spreewald - »zur Nutzung freigegeben«. Lütke Daldrup war am 6. März zum Nachfolger von Flughafenchef Karsten Mühlenfeld bestellt worden. Wenn er am Freitag seinen Vertrag als Geschäftsführer erhalte, werde er selbstverständlich sein Amt als Staatssekretär, das er bisher lediglich ruhen lässt, aufgeben.
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