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Synthetische Biologie

  • StS
  • Lesedauer: 2 Min.

Wenn man Gentechnik-Guru Craig Venter hört, ist synthetische Biologie die Schaffung neuen Lebens. Deutsche Forschungsgemeinschaft, Leopoldina und die Technik-Akademie Acatech schreiben eher bescheiden: »Die Synthetische Biologie steht für ein Forschungs- und Anwendungsgebiet, das sich nicht strikt von den herkömmlichen gentechnischen und biotechnologischen Verfahren unterscheidet und deshalb als eine Weiterentwicklung dieser Disziplinen und der damit verfolgten Ziele verstanden werden kann.« Selbst das Forschungsnetzwerk der Max-Planck-Gesellschaft MaxSynBio bleibt zurückhaltend. Für die Gentechniker handelt es sich um »Biologie mit ingenieurswissenschaftlichen Prinzipien aus der Perspektive eines rationalen und modularen Designs«. Ein wichtiger Schritt sei dabei die Vereinfachung biologischer Systeme; erstes Ziel die Konstruktion einer Zelle mit einem Genom, das nur die überlebenswichtigen Informationen enthält. Über weite Strecken ist das bisher nur der Umbau natürlicher Organismen, wie er bereits in der herkömmlichen Gentechnologe geschieht.

Der Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman hinterließ bei seinem Tod auf der Tafel in seinem Büro den Satz »Was ich nicht erschaffen kann, verstehe ich auch nicht«. Diese Vorstellung ist wohl auch ein wesentliches Motiv der synthetischen Biologie. Hauptziel ist, eine möglichst einfache Zelle zu »bauen«, um so die Funktion einzelner Gene auch im Zusammenspiel besser zu verstehen. Von der kompletten Neukonstruktion einer lebenden Zelle ist die Wissenschaft jedenfalls noch weit entfernt. Auf absehbare Zeit ist Craig Venters Vision vom »künstlichen Leben« mehr Fiktion als Science. StS

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