»Debbie« wütet in Australien

Tausende Menschen müssen vor Zyklon fliehen

  • Lesedauer: 2 Min.

Ayr. Mit heftigen Windböen und Starkregen ist Zyklon »Debbie« am Dienstag auf die Nordostküste Australiens getroffen. Der Wirbelsturm im Bundesstaat Queensland erreichte in Böen Spitzengeschwindigkeiten von 270 Stundenkilometern, wie der Wetterdienst mitteilte. Zehntausende Menschen wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen, zahlreiche Gebäude wurden beschädigt und Bäume entwurzelt. Vielerorts fiel der Strom aus.

Mehrere bei Touristen beliebte Inseln vor der Küste von Queensland wurden als erste von dem Sturm heimgesucht. »Es fühlte sich an, als befänden wir uns unter einem Güterzug, die Häuser wackelten«, sagte Urlauber Cameron Berkman auf Hayman Island dem Sender ABC. Die Inseln befinden sich in der Nähe des Great Barrier Reef.

Zunächst hatte es Befürchtungen gegeben, »Debbie« könnte mit der Flut am frühen Morgen (Ortszeit) zusammentreffen und schwere Überschwemmungen auslösen. Der Sturm, der zunächst auf Stufe vier der fünfstufigen Skala eingeordnet worden war, schwächte sich später aber ab und traf am frühen Nachmittag zwischen den Orten Bowen und Airlie Beach auf die Küste. Am späten Abend wurde der Zyklon auf Kategorie zwei herabgestuft und sollte sich später weiter abschwächen.

Das Ausmaß der Schäden war am Dienstag zunächst noch unklar. Obwohl es hunderte Notrufe gab, war die Lage für Einsatzkräfte noch zu gefährlich, um sich nach draußen zu wagen. »Mit Tagesanbruch werden wir die ersten Leute rausschicken, um die Schäden zu begutachten«, kündigte die Regierungschefin von Queensland, Annastacia Palaszczuk, an. Angesichts von Springfluten und starken Winden sei der Einsatz in der Nacht zu riskant.

»Wir werden alle schockiert sein, wenn wir sehen, was der Zyklon angerichtet hat«, sagte Palaszczuk, die von einem »Monster«-Sturm sprach. »Ich bereite mich auch darauf vor.« Die Regierung sagte zu, mit der Armee, Hubschraubern und Flugzeugen für die Aufräumarbeiten bereitzustehen.

Die Auswirkungen des Sturms waren in weiten Teilen der Küstenregion spürbar. Betroffen war ein Gebiet mit einer Ausdehnung, die mit der Entfernung zwischen London und Berlin vergleichbar ist. Ian Stewart von der Polizei Queensland sagte, er rechne mit »strukturellen Schäden«. Mindestens ein Mensch sei bereits durch eine einstürzende Wand schwer verletzt worden. Er rechne mit weiteren Berichten von Verletzten, »wenn nicht gar Toten«. Palaszczuk zufolge fiel in mindestens 45.000 Haushalten der Strom aus. Hunderte Schulen und Kindergärten und mehrere Häfen blieben geschlossen. AFP/nd

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