Manuskript entdeckt
Gustav Mahler
Ein bislang unbekanntes Autograf des Komponisten Gustav Mahler (1860-1911) ist in einer Münchner Privatsammlung entdeckt worden. Nach Angaben des Mainzer Musikwissenschaftlers Berthold Over handelt es sich bei dem in einem Notenstapel verborgenen unsignierten Doppelblatt, das dem Besitzer 2016 auffiel, um Mahlers »Kindertotenlied Nr. 1« (Klavierfassung). Durch akribische Manuskriptvergleiche habe dies belegt werden können, teilte Over in Taufkirchen bei München mit.
Von dem ersten »Kindertotenlied« - »Nun will die Sonn’ so hell aufgeh’n« - war der Öffentlichkeit bisher nur die Orchesterfassung bekannt, die in der Pierpont Morgan Library in New York aufbewahrt wird. Von den Liedern Nr. 2 bis 5 waren dagegen immer schon auch die Klavierfassungen bekannt. Das aufgefundene Notenblatt stammt ursprünglich aus dem Besitz der Wiener Familie Conrat, die um 1900 einen musikalischen Salon führte, bei dem auch Gustav und Alma Mahler zu Gast waren.
Die »Kindertotenlieder«, vertont nach Texten von Friedrich Rückert, gehören zu den bekanntesten Werken Mahlers, der für den Übergang von der Spätromantik zur Moderne steht. Der Komponist verlor 1907 seine Tochter Anna Maria. Die »Kindertotenlieder« wurden von Alma Mahler als Vorahnung dieses schrecklichen Ereignisses gedeutet. epd/nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.