Libyen kritisiert »leere Versprechungen« der EU
Berlin. Libyens Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch hat der EU mangelnde Unterstützung bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise vorgeworfen. »Leider hat Europa uns aber bisher nicht geholfen, sondern immer nur leere Versprechungen abgegeben«, sagte al-Sarradsch der »Bild«-Zeitung vom Dienstag. Er forderte die EU auf, mehr Hilfe beim Aufbau der libyschen Küstenwache zu leisten. Sonst drohten in diesem Jahr erneut hohe Flüchtlingszahlen auf der Route nach Italien. »Unsere Forderungen wurden bisher nicht erfüllt«, sagte Sarradsch. »Wenn das so bleibt, wird das Ergebnis sein: noch mehr Schlepper und noch mehr Flüchtlinge!« Libyen brauche »dringend mehr fachliche Hilfe zum Schützen und kontrollieren der Küsten«. Libyen war 2016 Hauptdurchgangsland auf dem Weg über das Mittelmeer nach Italien. In dem EU-Land kam 2016 die Rekordzahl von 181 000 Flüchtlingen an - 90 Prozent von ihnen reisten über Libyen. Seit Ende Oktober unterstützt die EU Libyen beim Wiederaufbau seiner Küstenwache. AFP/nd
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