Obama besucht den Evangelischen Kirchentag

Ehemaliger US-Präsident wird im Mai in Berlin erwartet, er soll vor dem Brandenburger Tor sprechen

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Der frühere US-Präsident Barack Obama wird beim Evangelischen Kirchentag in Berlin erwartet. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag aus Kirchenkreisen bestätigt. Zu dem großen Glaubenfest vom 24. bis 28. Mai werden 140 000 Besucher erwartet, zum Abschlussgottesdienst auf den Elbwiesen vor den Toren Wittenbergs etwa 200 000 Menschen. Der Kirchentag steht dieses Mal ganz im Zeichen von 500 Jahren Reformation. Zuerst hatte die »Süddeutsche Zeitung« über den Gast aus den USA berichtet. Laut rbb wird Obama am Brandenburger Tor eine Rede halten. Anwesend sein sollen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au und der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedfort-Strohm.

Obama war acht Jahre lang US-Präsident und konnte nach zwei Legislaturperioden nicht wiedergewählt werden. Zu Jahresbeginn übergab er das Amt an Donald Trump. Obama gehörte früher einer christlichen schwarzen Kirchengemeinde in Chicago an und war dort als Sozialarbeiter tätig. Im vergangenen November war er letztmalig als Präsident in Deutschland zu Besuch - in Berlin.

Das Glaubensfest wäre für den ehemaligen Präsidenten eine Premiere. Seine Halbschwester Auma, eine Soziologin und Autorin aus Kenia, war dagegen bei den im jährlichen Wechsel veranstalteten Kirchen- und Katholikentagen schon mehrfach zu Gast. Sie lebte lange in Deutschland und spricht auch Deutsch. Unklar war zuvor, ob Obama nach Berlin oder nach Wittenberg reist. Nun ist klar, dass es Berlin sein wird.

Für die Sicherheitsbehörden wird es eine Herausforderung. Denn: Die Sicherheitsmaßnahmen für gerade aus dem Amt geschiedene US-Präsidenten sind fast identisch mit denen für amtierende US-Präsidenten. Das dürfte Auswirkungen auf den gesamten Kirchentag haben.

Die evangelische Kirche feiert in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen den 500. Jahrestag des Beginns der Reformation. 1517 hatte der Theologe Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel verfasst und sie der Überlieferung nach an die Tür der Wittenberger Schlosskirche geschlagen. Die Reformation, die schließlich zur Kirchenspaltung führte, nahm damit ihren Lauf. dpa/nd

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