Leipzig in Richtung Königsklasse

Rangnick feilt am Kader

  • Sandra Degenhardt, Leipzig
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Bundesliga attestiert RB Leipzig schon jetzt Champions-League-Reife - Ralf Rangnick sieht das anders. Seine Personalplanungen für die neue Saison haben längst begonnen. Für Duelle auf Europas größter Fußballbühne gegen Messi, Ronaldo & Co. muss der Aufsteiger nachlegen. »Wenn wir international spielen, brauchen wir mehr Qualität in der Breite und den einen oder anderen Spieler mehr«, sagte Rangnick nach dem historischen Einzug ins internationale Fußballgeschäft.

Durch das 4:0 gegen Freiburg hat Leipzig die Playoffs zur Champions League sicher. Reicht’s da nicht fürs Weiterkommen, geht es in die Europa League. Doch mit weniger als der Königsklasse gibt sich bei RB niemand zufrieden. »Dass wir Europa schaffen, war uns schon vor drei, vier Spieltagen klar. Wir wollen alle in die Champions League und sind dem Ziel wieder ein Stück nähergekommen«, sagte Stürmer Timo Werner.

Damit Werner & Co. gegen Europas Crème de la Crème bestehen können, soll das junge Team von Trainer Ralph Hasenhüttl aufgestockt werden. Und Sportdirektor Rangnick weiß genau, wen er will. »Wir haben ganz konkrete Vorstellungen. Ob es dann fünf, sechs oder sieben sind, weiß ich nicht«, sagte der 58-Jährige, der bisher Torhüter Yvon Mvogo holte. Eilig hat es Rangnick nicht. Es könne in den nächsten zwei Wochen was passieren oder auch erst in der Sommerpause: »Aber wenn sich unsere Vorstellungen so umsetzen lassen, könnte ich tatsächlich noch vor dem Trainingsstart zwei Wochen Urlaub machen.«

In ihrer Premierensaison haben die Leipziger schon für einige Rekorde in der Bundesliga gesorgt und nun dafür, dass in Leipzig erstmals seit mehr als 28 Jahren wieder internationaler Fußball gespielt wird. Auf dem direkten Weg in die Königsklasse reichen RB sechs Punkte aus den letzten fünf Ligaspielen. Angesichts der derzeitigen Verfassung schwer vorstellbar, dass es nicht klappt.

Gegen den auch zu den Überraschungen der Saison zählenden Tabellensechsten aus Freiburg hatte Leipzig mit den Torschützen Yussuf Poulsen, Werner, Naby Keita und Diego Demme, der bei seinem ersten Bundesligator einen Schneidezahn verlor, leichtes Spiel. Angetrieben von Emil Forsberg griff Leipzigs Hochgeschwindigkeitsfußball wieder.

»Vizemeister hinter dem FC Bayern zu werden, ist gefühlt fast wie Meister zu werden. Und deswegen wollen wir mit aller Macht diesen zweiten Platz behalten«, sagte Hasenhüttl nach dem vierten Sieg in Serie. Doch Hasenhüttl wäre nicht Hasenhüttl, würde er nicht trotz des komfortablen Vorsprungs auf die Verfolger Hoffenheim (sieben Punkte) und Dortmund (acht) vor Übermut warnen. »Wir haben einen tollen Vorsprung und eine tolle Ausgangsposition. Aber wir sind noch nicht sicher in der Champions League. Deswegen gibt es noch einige Aufgaben zu erledigen.« dpa/nd

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