Radiohead in Israel?

Boykottaufruf

  • Lesedauer: 2 Min.

Zahlreiche Künstler haben an die Rockband Radiohead appelliert, ein für für den Sommer geplantes Konzert in Tel Aviv abzusagen. In einem offenen Brief riefen die Künstler, darunter Pink-Floyd-Musiker Roger Waters, die britische Band auf, ihren politischen Positionen treu zu bleiben und sich wegen der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern einem Boykott anzuschließen. Der Brief wurde auch vom südafrikanischen Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu unterzeichnet.

»Da sich Radiohead für die Freiheit der Tibeter einsetzt, fragen wir uns, warum (die Band) sich weigert, ein anderes Volk unter ausländischer Besatzung zu verteidigen«, heißt es in dem Brief. Eine Absage des Konzerts in Israel »wäre ein kleiner Schritt, um dabei zu helfen, Druck auf Israel auszuüben, seine Verletzung der Menschenrechte und des Völkerrechts zu beenden«. Wer eine »Politik der Spaltung, der Diskriminierung und des Hasses« ablehne, müsse dies überall tun, heißt es weiter. »Und das muss das einschließen, was den Palästinensern jeden Tag widerfährt.«

Zu den Unterzeichnern zählen neben dem langjährigen Israel-Kritiker Waters auch die Schriftsteller Alice Walker und Hari Kunzru, der Musiker Thurston Moore von der Alternative-Rockband Sonic Youth sowie Nick Seymour von der Band Crowded House.

Zahlreiche Künstler weigern sich aus politischen Gründen, in Israel aufzutreten. Unter ihnen sind Stevie Wonder, Carlos Santana und Lauryn Hill. Andere, etwa die Rolling Stones, Paul McCartney, Elton John und Bon Jovi, gaben dagegen in den vergangenen Jahren Konzerte in Israel. AFP/nd

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