Werbung

Revolutionäre 1.-Mai-Demo hat ein juristisches Nachspiel

Vermeintlicher Organisator des abendlichen Protestzugs soll strafrechtlich belangt werden

  • Felix Knorr
  • Lesedauer: 1 Min.

Im Gegensatz zu den Vorjahren war die diesjährige »Revolutionäre 1. Mai Demonstration« nicht wie üblich bei der Versammlungsbehörde angemeldet worden. »Das Nichtanmelden einer Demonstration ist eine Straftat«, erklärte der Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Donnerstag Woche. Er kündigte ein Strafverfahren gegen eine Person an, die für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich sein soll. Bereits am vergangenen Dienstag hatte Geisel auf einer Pressekonferenz das Vorgehen der Polizei verteidigt, die Demonstration überhaupt laufenzulassen. Damit war er bei CDU, FDP und AfD auf Kritik gestoßen. Fraglich ist, ob die Einzelperson, die die Behörden im Visier haben, für eine Demonstration mit über 15.000 Teilnehmern überhaupt juristisch belangt werden kann.

Während früher ein breites Spektrum verschiedener Gruppen zur Demo aufgerufen hatte, ließ der Aufruf des Bündnisses dieses Jahr offen, wer letztlich hinter der Organisation steht. Die Nichtanmeldung wird von diesem offenbar auch rückblickend als sinnvoll erachtet. Im Hinblick auf den G20-Gipfel in Hamburg lässt man online verlauten: »Wir sind vorbereitet, im Juli in Hamburg unser Recht auf Versammlung durchzusetzen, wenn Stadt und Polizei dies nicht gestatten wollen.«

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal