Streitschlichter 2016 öfter gefragt

14 700 Beschwerden von Versicherungskunden

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Beschwerden von Versicherungskunden bei der Streitschlichtungsstelle haben im vergangenen Jahr erneut einen Höchststand erreicht. Beim Ombudsmann, dem ehemaligen Bundesgerichtshofpräsidenten Günter Hirsch, gingen knapp 14 700 zulässige Beschwerden ein - über sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Mit 3800 Beschwerden war am häufigsten eine Rechtsschutzversicherung betroffen, wie Hirsch am Dienstag in seinem Jahresbericht mitteilte.

Grund war unter anderem der Volkswagen-Skandal - allein bei 200 Kundenbeschwerden im vergangenen Jahr ging es darum, dass Versicherungen einen Rechtsschutz wegen fehlender Erfolgsaussichten ablehnten, wie Hirsch erklärte. Die Versicherungsunternehmen verwiesen demnach darauf, dass Volkswagen die Nachbesserung der vom Dieselabgasskandal betroffenen Fahrzeuge anbot; weitergehende Ansprüche der Käufer bestanden nach Ansicht der Versicherungen allerdings nicht.

Viele Beschwerden gab es wie auch schon in den vergangenen Jahren wegen Online-Reiseversicherungen. Die Kunden schlossen etwa Versicherungen ab, die sie nicht wollten, oder erhielten mehr Leistungen als sie wünschten. Hirsch kritisierte hier ein »kaum durchschaubares Geflecht von Vermittlern und Zwischenvermittlern«. Es gestaltete sich daher meist »aufwendig und schleppend«, die Streitfälle zwischen den Unternehmen und den betroffenen Kunden beizulegen, so der Ombudsmann.

Von den rund 14 700 Beschwerden wurden fast 14 300 auch abschließend bearbeitet, wie Hirsch erklärte. Die Verfahrensdauer betrug dabei im Schnitt 2,8 Monate. Die Schlichtungsstelle sieht in den seit Jahren steigenden Beschwerden von Kunden den Nachweis, dass die außergerichtliche Streitbeilegung zwischen Kunden und Unternehmen immer mehr angenommen wird. AFP/nd

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