Abhilfe durch Alkoholverbot?
Andreas Fritsche zur Bekämpfung der Kriminalität in Cottbus
Alkoholabhängige und Drogensüchtige müssen therapiert werden. Flüchtlinge benötigen Internet, um mit ihren Familien in der Heimat zu kommunizieren. Jugendliche brauchen einen Platz, an dem sie sich treffen können. Neonazis müssten mindestens in Schach gehalten, besser noch müssten sie von ihrer menschenverachtenden Ideologie abgebracht werden.
Alkoholverbot, Abschaltung des WLAN, Videoüberwachung und erhöhte Polizeipräsenz scheinen allenfalls geeignet, die genannten Gruppen aus bestimmten Bereichen der Cottbuser Innenstadt zu verdrängen. Ihre Probleme sind damit aber nicht gelöst, und sie werden weiter Schwierigkeiten machen.
Insofern dürfte das Maßnahmebündel von Stadtverwaltung und Polizei lediglich eine zeitlich und lokal begrenzte Abhilfe schaffen. Allerdings musste jetzt auch dringend sehr schnell gehandelt werden, nachdem es sogar zu Messerstechereien gekommen ist. Ein Ärgernis sind die Neonazis vor der Stadthalle früher schon gewesen, etwa wenn sie ausgerechnet auch zum Festival des osteuropäischen Films dort herumlungerten. Immerhin will die Stadt Streetworker an die Brennpunkte schicken. Das verspricht ein durchaus nachhaltiges Eingreifen.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.