Frauenquote für alle Unternehmen

Das Bündnis »Berliner Erklärung 2017« fordert die gleichberechtigte Teilhabe in allen Bereichen der Gesellschaft

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Frauenquote gilt in Deutschland bisher für die Aufsichtsräte von 108 Firmen. Ein Bündnis von Verbänden fordert nun, sie auf alle Unternehmen auszuweiten. Mit einem Katalog von Forderungen wenden sich mehr als 12,5 Millionen Frauen aus 16 Verbänden in der »Berliner Erklärung 2017« an die Parteien zur Bundestagswahl im September.

Die Verbände fordern eine paritätische Teilhabe nicht nur in den Aufsichtsräten und in den Führungsebenen der Privatwirtschaft, sondern auch in der Politik sowie in den Aufsichts-, Beratungs- und Vergabegremien bei Medien, Kultur, Medizin und Wissenschaft. Um eine gleiche Bezahlung zu erreichen, sehen sie das Gesetz für Entgelttransparenz als einen ersten Schritt, um geschlechterspezifische Unterschiede beim Einkommen zu stoppen. Ebenso erheben sie die Forderungen nach einer Vergabe öffentlicher Aufträge und Fördermittel an mindestens 40 Prozent Frauen, ein transparentes, umfassendes Prüfverfahren zur geschlechterdifferenzierten Entgeltanalyse in allen Betrieben mit Betriebsratspflicht, die Abschaffung des Ehegattensplittings in seiner jetzigen Form und die Verankerung von Sanktionen in den gesetzlichen Regelungen.

Dahinter steht die Berliner Erklärung, die sich 2011 als ein überparteiliches Bündnis von Abgeordneten aller im Bundestag vertretenen Parteien und aus Frauenverbänden zusammenschloss. Die Vereinigung setzt sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen ein und hat die sogenannte Frauenquote von 30 Prozent in den Aufsichtsräten von 108 börsennotierten Unternehmen in Deutschland angeregt. Unterzeichner des Forderungskatalogs sind unter anderem die Initiativen Deutsche Ärztinnenbund, Pro Quote Regie, der Deutsche Frauenrat oder ProQuote Medien. Das Dokument soll bis Donnerstag Politikern der SPD, CSU, Grünen, LINKE und FDP übergeben werden. Agenturen/nd

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