Russische Duma stimmt Gesetz zu umstrittenem Bauprojekt zu
Moskau. Das russische Parlament hat endgültig einem Abriss Tausender Wohnhäuser in Moskau zugestimmt. Nur zwei Abgeordnete votierten am Mittwoch in der finalen Lesung dagegen, wie Tass in Moskau meldete. Vor dem Parlamentsgebäude protestierten Dutzende Demonstranten gegen das Gesetz. Die Polizei nahm nach Medienberichten mindestens zehn Teilnehmer fest. Das gigantische Bauprojekt ist umstritten, mehr als 1,6 Millionen Einwohner könnten davon betroffen sein. Viele befürchten, ihren Wohnraum im Zentrum zu verlieren und an den Stadtrand gedrängt zu werden. In den vergangenen Wochen kam es zu Protesten mit mehreren Tausend Teilnehmern. Die Stadtverwaltung argumentiert, dass der Erhalt der alten, in der Sowjetunion gebauten Wohnhäuser zu kostspielig sei. Viele der fünfstöckigen Gebäude aus den 1950er und 1960er Jahren seien jetzt schon baufällig oder müssten in Zukunft aufwendig renoviert werden. Experten und Anwohner kritisieren, dass dies jedoch nicht auf alle Wohnhäuser zutreffe. Das Bauprogramm von Bürgermeister Sergej Sobjanin ist auf 25 Jahre angelegt. Das Gesetz muss noch vom russischen Oberhaus, dem Föderationsrat, gebilligt und von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet werden. dpa/nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.