Zu wenig los im Blütenmeer

Tomas Morgenstern ist nicht allzu verwundert über die Flaute auf der IGA

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 2 Min.

Das dürfte knapp werden: Zwei Millionen Besucher will die Internationale Gartenausstellung IGA 2017 im tiefen Osten Berlins rund um den Kienberg bis Mitte Oktober begrüßen. Das klang schon recht sportlich, als die Schau am 13. April eröffnet wurde und sich mit miesem Wetter und spätem Frost herumschlagen musste. Nach zwei Monaten kommen die Veranstalter auf 450 000 Tagestickets sowie 30 000 Dauerkarten. Da zeichnet sich ein Defizit ab, das sich nur sehr schwer schließen lassen wird. Woran das liegt, behält die IGA Berlin 2017 GmbH einstweilen für sich. Dass eine gewisse Unruhe herrscht, lässt sich daran ablesen, dass man Besucherzahlen erst zum Bergfest hatte bekanntgeben wollen.

Vielleicht ist an dem Einwand, dass die IGA-Preise für Eintritt, Zerstreuung und Verpflegung halt nicht nur für Marzahner Verhältnisse ganz schön happig sind, doch etwas dran. Dafür aber sind die Wege gerade für ältere Menschen - eine der wichtigsten Zielgruppen - lang und beschwerlich. Warum eigentlich gibt es keinen Shuttle auf dem Gelände, wie schon manch ein Besucher zu Protokoll gab? Die Seilbahn ist ein Knüller, aber nicht jedermanns Sache. Ansonsten ist der Schau- und Erlebniswert so lala.

In Sachen Willkommenskultur hatte der Parkplatzstreit zwischen Anwohnern und Besuchern der IGA gleich zum Start ein Imageproblem beschert. Es gab auch viel Kritik an vertrockneten Beeten und schlechtem, überteuertem Gastro-Service. Die IGA hat spät nachjustiert - ob’s reicht, wird sich zeigen. Noch sind die großen Ferien nicht angebrochen.

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