Staatsoper: Neustart ohne Winterreifen

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Die Staatsoper feiert die Wiedereröffnung ihres Stammhauses Unter den Linden nach siebenjähriger Sanierung mit einem Open-Air-Konzert. Am 30. September um 17 Uhr lädt Generalmusikdirektor Daniel Barenboim bei freiem Eintritt zu einem Konzert auf den Bebelplatz in der historischen Mitte Berlins, wie er am Donnerstag ankündigte. Das Programm wird noch bekanntgegeben.

Das sanierte Stammhaus hatte ursprünglich schon 2013 wiedereröffnen sollen. Jetzt ist für den offiziellen Start am 3. Oktober eine gemeinsame Neuproduktion von Barenboim mit dem scheidenden Intendanten Jürgen Flimm zu Robert Schumanns »Szenen aus Goethes Faust« geplant. Die Hauptrollen übernehmen Roman Trekel, Elsa Dreisig und René Pape. Nach einem neuntägigen »Präludium« soll das Haus dann aber nochmals für zwei Monate schließen.

Als weitere Höhepunkte der kommenden Saison kündigte Flimm eine Neuproduktion von Richard Strauss’ »Salome« durch Hans Neuenfels an, musikalisch geleitet von Zubin Mehta (Premiere 4. März 2018). Er werde bei der Zusammenarbeit des »Alt-Rockers« mit dem »Alt-Elegantio« sein ganzes diplomatisches Geschick brauchen, mutmaßte Flimm. Besondere Beachtung dürfte am 17. Juni auch Harry Kupfers »Macbeth« mit Placido Domingo und Anna Netrebko finden.

Die zweimonatige Pause nach dem Auftakt im Oktober sei nötig, um die komplett neue Technik den Erfordernissen der Musiker anzupassen, sagte Flimm. »Das ist, wie wenn man Winterreifen auf Sommerräder zieht.« Flimm übergibt die Intendanz am 1. April 2018 an seinen Wunschnachfolger Matthias Schulz. Der bisherige Künstlerische Leiter der Stiftung Mozarteum in Salzburg wird schon vom 1. September an Co-Indendant.

Barenboim dankte Flimm, dass er trotz der mehrfachen Verschiebung der Wiedereröffnung an seiner Seite ausgeharrt habe. »Das hat mich gefreut«, sagte der Maestro, »und auch die Tatsache, dass wir auf jeden Fall vor dem Flughafen fertig sein werden.« dpa

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