Bauboom reicht nicht
Nachfrage an Wohnraum in Städten steigt weiter
Berlin. In Deutschland werden so viele Wohnungen gebaut wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr - gebraucht würden aber noch viel mehr. Nach Berechnungen des Bundesverbands der deutschen Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), die der Verband am Mittwoch in Berlin vorstellte, wurden seit 2009 eine Million Wohnungen zu wenig gebaut. Gründe für den gestiegenen Bedarf sind demnach, dass die deutsche Bevölkerung in dem Zeitraum insbesondere durch Zuwanderung um 2,5 Millionen Menschen wuchs und dass immer mehr Menschen in wenige Ballungsräume zogen.
Insgesamt wurden in Deutschland vergangenes Jahr 277 691 Wohnungen fertiggestellt. Darunter befanden sich rund 53 000 Mietwohnungen. Um den Bedarf in den kommenden Jahren zu decken, müssen nach Einschätzung der Bundesregierung jeweils rund 350 000 neue Wohnungen gebaut werden. Das fehlende Geld ist nach Ansicht von GdW-Präsident Axel Gedaschko nicht der hauptsächliche Bremsfaktor. Die Unternehmen hätten gerne noch mehr investiert; Probleme seien jedoch der Mangel an Bauland und geringe Planungskapazitäten bei den Kommunen.
Der Mieterbund warnte anlässlich der Entwicklung vor sozialen Problemen. »Die Wohnungsprobleme bergen enormen sozialen Zündstoff«, sagte Bundesdirektor Lukas Siebenkotten. dpa/nd
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.