Katar-Konflikt nun leicht entschärft

Araber-Bündnis verhängt keine neuen Sanktionen

  • Lesedauer: 2 Min.

Kairo. In der Krise am Golf hat sich das arabische Bündnis nicht zu neuen Sanktionen gegen das Emirat Katar entschlossen. Obwohl ein Ultimatum von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten/VAE, Ägypten und Bahrain am Mittwoch auslief und Katar offensichtlich nicht auf die Forderungen seiner Nachbarstaaten einging, werden die bestehenden Sanktionen nicht verschärft.

US-Präsident Donald Trump sprach am Mittwoch mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi über die Krise. Trump rief alle Seiten auf, »konstruktiv zu verhandeln, um den Disput zu lösen«, wie das Weiße Haus mitteilte. Zugleich wiederholte er seine Forderung, dass alle Länder die Finanzierung von Terrorismus einstellen und extremistische Ideologien diskreditieren.

Vor der Entscheidung der Blockadestaaten hatte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel am Ende einer Reise an den Golf gesagt, er erwarte keine schnelle Lösung der Krise. »Es kann auch noch mal schwierige Phasen geben«, so Gabriel. Er sei aber »vorsichtig optimistisch, dass es gelingen kann, in den nächsten Wochen diesen Konflikt zumindest mal in geordnete Bahnen zu bekommen«. Der deutsche Chefdiplomat war am Montag zunächst nach Saudi-Arabien und in die VAE gereist, danach nach Katar und am Mittwoch nach Kuwait, das in dem Streit vermittelt.

Katars Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani hatte den Vorwurf der Terrorfinanzierung als Vorwand bezeichnet, damit die Allianz international Sympathie für ihre Maßnahmen bekomme. Es gilt aber zum Beispiel im Syrien-Krieg als offenes Geheimnis, dass aus Katar Geld an die radikalsten Gegner von Präsident Assad fließt - es soll vor allem von Privatleuten kommen. dpa/nd Kommentar Seite 4

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