Kiew zieht es mit »Priorität« in die NATO

Poroschenko: Vorher die Rüstung modernisieren

  • Lesedauer: 2 Min.

Kiew. Die Ukraine hat bei einem Besuch des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg in Kiew die Mitgliedschaft in dem westlichen Militärbündnis als Priorität bezeichnet. »Doch das bedeutet nicht, dass wir unverzüglich einen Beitrittsantrag stellen werden«, sagte Präsident Petro Poroschenko örtlichen Medien zufolge am Montag. Vorher müsse die ukrainische Armee durch wichtige Reformen die entsprechenden Standards der westlichen Militärallianz erreichen.

Auf die Kritik des Nachbarlandes Russland an ukrainischen NATO-Ambitionen bezogen, hob Poroschenko hervor: »Nicht ein Land der Welt außerhalb der NATO hat ein Veto-Recht gegen diese Zusammenarbeit.«

Kiew sieht sich seit der Sezession der Halbinsel Krim zu Russland und wegen des Kampfes gegen prorussische Separatisten im Donbass von Moskau bedroht. Am Wochenende war in der ehemaligen Sowjetrepublik ein Gesetz in Kraft getreten, das den Beitritt des bisher blockfreien Landes zum Nordatlantikpakt als Ziel festlegt. Die Allianz schließt jedoch eine Mitgliedschaft von Ländern mit Territorialkonflikten aus.

Unterdessen sind in der Tschechischen Republik mehr als 500 Soldaten aus sechs Mitgliedsstaaten der NATO zusammengekommen, um an der jährlichen Flugabwehrübung »Tobruq Legacy 2017« teilzunehmen.

Ziel sei es, das Zusammenspiel der Bündniseinheiten aus Ostmitteleuropa, Großbritannien und den USA zu verbessern, teilte eine Sprecherin der Flugabwehrraketentruppen im südböhmischen Strakonice am Montag mit. Ein wichtiger Teil des zweiwöchigen Programms in Südböhmen sei der Abschuss von Luftabwehrraketen kurzer Reichweite.

Weitere Teile der Übung mit insgesamt 1700 Beteiligten finden in Litauen und Rumänien statt. Der Manövername soll an die alliierte Entsatzoperation für die belagerte nordafrikanische Stadt Tobruk im Zweiten Weltkrieg erinnern. Strakonice liegt rund 100 Kilometer nordöstlich von Passau (Bayern). Agenturen/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal