Saleh fordert Muslime zu mehr Integration auf

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Berlin. Der SPD-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, Raed Saleh, hat sich für die Emanzipation der Muslime in Deutschland ausgesprochen. Es gehe darum, dass sich künftig »die vier bis fünf Millionen Muslime in Deutschland auch als Deutsche begreifen und ihre Religion als deutschen Islam leben können«, sagte Saleh der »Bild am Sonntag«. Er forderte, dass Imame künftig zwingend in Deutschland ausgebildet werden müssten. »Ich möchte so viel Unabhängigkeit wie möglich von der Türkei, dem Iran oder Saudi-Arabien.« Der gebürtige Palästinenser fordert auch von den Zuwanderern eine stärkere Identifikation mit Deutschland. Gegenüber Menschen, die sich nicht an eine deutsche Leitkultur halten wollten, dürfe es keine Toleranz geben. »Wenn du dieses Land verachtest, dann such dir ein anderes Land«, sagte Saleh. Am Montag stellt der SPD-Politiker sein neues Buch »Ich deutsch - die neue Leitkultur« in Dresden vor. Das Buch dürfte wegen des sensiblen Themas für viel Aufregung im Vorwahlkampf und Debatten innerhalb der SPD führen. Auch andere sozialdemokratische Politiker hatten bereits früher mit umstrittenen Meinungen zur Integration islamischer Zuwanderer für Aufsehen gesorgt. Der ehemalige Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin wäre für seine biologistischen Thesen in »Deutschland schafft sich ab« 2011 fast aus der SPD ausgeschlossen worden. AFP/nd

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