»Willkommen« als Service

Alexander Isele über Behörden, Ausländer und Dienstleistungen

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

Ein Flüchtling kommt nach Berlin, bekommt behördliche Hilfe bei der Wohnungssuche, bei der Aufnahme von Arbeit, beim Familiennachzug. Über den Aufenthaltstitel wird innerhalb von fünf Tagen entschieden. Einen Monat nach Ankunft kann er oder sie eine Arbeit aufnehmen. Das passiert natürlich nicht, wäre aber möglich.

Denn die Ausländerbehörde sieht sich als Dienstleister und kann auch einige Erfolge vermelden. Wer keinen EU-Pass hat und hier ein Startup gründen will, bekommt viel Hilfe. Wenn ein Unternehmen ausländische Fachkräfte einstellen will, ist das kein Problem. Gleich drei Institutionen kümmern sich darum, an einem Standort. Behördengänge werden so auf ein Minimum reduziert. Die Wirtschaft dankt es: Der Standort Berlin hat hat in der weltweiten Gründerszene einen exzellenten Ruf. Nun bündeln die Privatwirtschaft und das Land Ressourcen weiter und verbessern somit noch einmal die »Willkommenskultur«, den Service. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sieht darin ein gelungenes Beispiel einer Behördenreform.

Zeit zu feiern gibt es nicht, denn die Ausländerbehörde bedarf noch weiterer Reformen. Flüchtlinge sind ganz weit davon entfernt, innerhalb von einem Monat hier angekommen zu sein. Sie haben einen besseren Service dringend nötig.

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