Ausstellung zu SS-Körperkult in Oranienburg
Oranienburg. Die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen informiert mit der Ausstellung »Die Körper der SS - Ideologie, Propaganda und Gewalt« in den kommenden Monaten über das Selbstbild der Täter. Die Ausstellung, die erstmals 2016 in Kreismuseum Wewelsburg bei Paderborn zu sehen war und am Abend des 3. August eröffnet wird, dokumentiere, wie sehr die Nationalsozialisten in Körperbildern dachten und wie die Vorstellung vom soldatischen, kriegerischen Körper das mörderische Handeln der SS bestimmte, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in Oranienburg mit.
Die Wewelsburg, eine Renaissance-Burg in der Nähe von Paderborn, sollte nach dem Willen Himmlers zu einer SS-Kultstätte umgebaut werden. KZ-Häftlinge, die in der Nähe in einem eigens eingerichteten Außenlager des KZ Sachsenhausen untergebracht waren, wurden dabei als Zwangsarbeiter eingesetzt.
Das rassistisch definierte Idealbild des »arisch-nordischen« Körpers sei eine der Grundlagen der NS-Ideologie, betonte die Stiftung. Daraus folgten der Ausschluss und die Vernichtung davon abweichender Menschen und Gruppen. Der Einzelne sei entweder in die »germanische Volksgemeinschaft« integriert oder in die Gruppe der »Volksfeinde« verstoßen worden.
In diesem Zusammenhang sei der SS nach dem Willen ihres »Reichsführers« Himmler eine zentrale Rolle zugekommen, hieß es weiter. Die SS-Männer und ihre Familien sollten sich zur Elite der kriegerisch-nationalsozialistischen Bewegung entwickeln.
Die Ausstellung thematisiert mit Beispielen auch aus bundesrepublikanischer Zeit die bis in die Gegenwart reichenden Nachwirkungen der SS-Ideologie. Neben zahlreichen Fotos und Dokumenten werden auch Uniformen, Plastiken und andere Exponate gezeigt. epd/nd
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