Werbung

Ohne jeden Anker

Simon Poelchau über den aktuellen Höhenflug der Kryptowährung Bitcoin

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Ein Grund, den die Apologeten der Kryptowährung Bitcoin bei deren Erschaffung anführten, war, dass Banken und Zentralbanken gerade erst im Rahmen der Finanzkrise ihr Vertrauen verspielt hatten. Nun, fast neun Jahre, danach schaut es so aus, als ob sie recht hatten. Schließlich schnellt der Kurs des digitalen Geldes derzeit in schwindelerregende Höhen. Ein Bitcoin ist mittlerweile über 4000 Dollar wert.

Doch Hochmut kommt vor dem Fall. Dies gilt in der hochspekulativen Finanzindustrie besonders. Die ersten Bitcoin-Schürfer kreierten das Geld vielleicht noch aus Idealismus. Und manch ein Bitcoin-Halter wird sich die digitalen Münzen auch aus Angst vor den gegenwärtigen Krisen geholt haben. Doch auf dem Bitcoin-Markt mischen mittlerweile viele Investoren mit, die spekulieren und nur Geld machen wollen. Kommen diese zu dem Schluss, dass jetzt Zahltag sei und verkaufen ihre Ware wieder, dann kann der Kurs der digitalen Währung bald in den Keller rauschen. So kann dem Bitcoin seine Dezentralität schnell zum Verhängnis werden, weil ihm damit ein Anker fehlt, der seinen Kurs und seine Kaufkraft fixiert.

Dies ist übrigens auch ein Grund dafür, dass es Zentralbanken gibt. Der Kapitalismus hat schon viele schmerzhafte Erfahrungen mit naturwüchsigen Währungen gemacht.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal