EU prüft »sorgfältig« Brexit-Papiere
Brüssel. Die EU-Kommission hat die Veröffentlichung der britischen Positionspapiere zu den Brexit-Verhandlungen begrüßt und eine sorgfältige Prüfung angekündigt. Man sehe dies als positiven Schritt in Richtung eines echten Starts der ersten Verhandlungsphase, sagte ein Sprecher am Dienstag. »Die Uhr tickt und das wird uns erlauben, Fortschritte zu machen.« Die nächste Verhandlungsrunde mit Großbritannien solle wie geplant in der letzten Augustwoche beginnen.
Zu inhaltlichen Aspekten der britischen Papiere wollte sich die EU-Kommission nicht näher äußern. Sie verwies lediglich auf ihr Grundprinzip, laut dem über die künftigen Beziehungen der EU zu Großbritannien erst dann gesprochen werden soll, wenn entsprechender Fortschritt bei den Diskussionen über die Trennungsfragen erreicht ist.
Der Sprecher sagte dazu am Dienstag: »Wir nehmen die Bitte des Vereinigten Königreichs nach einer Übergangsperiode und seine Präferenzen hinsichtlich der künftigen Beziehung zur Kenntnis, aber wir werden dazu erst Stellung nehmen, wenn wir ausreichend Fortschritte bezüglich eines geordneten Austritts gemacht haben.« Ein Abkommen über die zukünftige Beziehung zwischen der EU und Großbritannien könne erst dann fertiggestellt werden, wenn Großbritannien »ein Drittstaat« geworden sei.
In den jetzt veröffentlichten britischen Papieren schlägt London unter anderem vor, die Handelsbeziehungen mit der EU nach dem Brexit erst einmal über eine Zollunion zu regeln. Nach Angaben der EU-Kommission sind sie die erste Antwort Großbritanniens auf neun Papiere, die die EU bereits vor dem Sommer veröffentlicht hatte. Der Brexit soll nach derzeitigem Stand Ende März 2019 erfolgen. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.