Hoffen für russischen Regisseur
Staatsoper Stuttgart
Die Staatsoper Stuttgart hofft gut zwei Wochen vor dem geplanten Probenstart für »Hänsel und Gretel« noch auf eine Freilassung des russischen Regisseurs Kirill Serebrennikow. Chefdramaturg Sergio Morabito sagte, dass er gerade in Moskau mit Mitarbeitern des in Hausarrest sitzenden Serebrennikow plane, wie die Inszenierung auch ohne ihn am 22. Oktober Premiere feiern könne. Das einmalige Projekt sei weit gediehen. »Alle sind kampfeswillig«, sagte Morabito vor dem geplanten Probenstart Mitte September.
An diesem Montag solle ein Gericht in Moskau über einen Antrag Serebrennikows auf Freilassung entscheiden, sagte Morabito unter Berufung auf Mitarbeiter des 47-Jährigen. Dem wegen Betrugsvorwürfen festgesetzten Künstler ist der Kontakt zur Außenwelt untersagt. »Es ist unfassbar, was hier passiert«, sagte Morabito. Die Lage für Künstler in Russland sei beklemmend. Viele hielten das Vorgehen der russischen Justiz gegen Serebrennikow für politisch motiviert. Ihm wird vorgeworfen, 68 Millionen Rubel (knapp eine Million Euro) staatlicher Gelder unterschlagen zu haben. Serebrennikow bestreitet das.
Laut Morabito sollen Mitarbeiter von Serebrennikow die Oper inszenieren. Nach seiner Freilassung habe der Regisseur freie Hand, das Stück neu zu inszenieren. dpa/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.