Böse Überraschung

Friedensorganisation IPPNW tagt unter dem Eindruck des Atomtests in Nordkorea

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London. Friedenskonferenz am Tag eines Atomwaffen-Tests: IPPNW hatte sicher nicht geahnt, an welch brisantem Datum man zur Jahrestagung zusammengekommen war. Die Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung berät seit dem heutigen Montag auf ihrem Weltkongress in York (Großbritannien), was ihre nächsten Schritte im Kampf um die Liquidierung sämtlicher Atomwaffen sein sollen. Nichts hätte die Dringlichkeit des Anliegens aber besser illustrieren können als der nordkoreanische Kernwaffenversuch zum Konferenzauftakt. Nordkoreas Präsident Kim Jong Un testete nach Angaben Pjöngjangs eine Wasserstoffbombe, die um ein Vielfaches stärker ist als herkömmliche atomare Sprengsätze. Der Test sei erfolgreich verlaufen, verkündete eine Sprecherin am Sonntag feierlich im Staatsfernsehen. Mit der Bombe könne eine neue Interkontinentalrakete bestückt werden. Empörte internationale Reaktionen folgten.

122 Staaten hatten erst am 7. Juli bei der UNO einen Vertrag zur völkerrechtlichen Ächtung von Atomwaffen unterzeichnet. Das Motto des diesjährigen IPPNW-Treffens lautet denn auch »Gesundheit durch Frieden - gesundheitlichen Krisen in einer sich wandelnden, instabilen Welt begegnen«. Ärzte und Medizinstudenten aus Indien, Pakistan, Russland, Deutschland und weiteren Staaten hatten sich bereits vor einer Woche mit dem Fahrrad von Faslane nach York begeben, um die britische Friedensbewegung im Kampf um atomare Abrüstung zu unterstützen. In Hafen Faslane befindet sich ein britischer Stützpunkt, seit 1982 schon gibt es dort ein Friedens-Camp. IPPNW dringt auf Entspannung zwischen NATO und Russland. Nun aber dürfte die gefährliche Eskalation der Lage um die Koreanische Halbinsel zu einem Hauptthema ihrer Konferenz geworden sein. nd/Agenturen Seiten 4 und 7

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