Gefährliches Revierverhalten
Hankensbüttel. Es dauert ein bisschen, dann schauen William und Kate aus einem kleinen Schlupfloch. Die Steinmarder sind scheu und eher nachtaktiv. In Teilen ihres Geheges sieht es aus wie in einer alten Scheune. Ein altes Auto mit offener Motorhaube und viel landwirtschaftliches Gerät stehen dort. Unter einem der Fenster sind mehrere Schläuche befestigt, der dünnste ist schon angeknabbert. Genau darum geht es: Wissenschaftler wollen herausfinden, welche Arten von Kabeln und Schläuchen für die Tiere besonders uninteressant sind. »Obwohl Steinmarder zunehmend Schäden an Häusern und Kraftfahrzeugen verursachen, wird diesem Phänomen im wissenschaftlichen Bereich bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt«, sagt Hans-Heinrich Krüger. Der Wildbiologe ist zuständig für die Tierforschung im Otter-Zentrum Hankensbüttel im niedersächsischen Landkreis Gifhorn. »Schuld ist vor allem das Revierverhalten«, erklärt der Forscher das Werk der Allesfresser. Das Auto bewege sich und nehme so den Duft von Rivalen auf. Zu Hause am Abstellplatz kommen dann die dortigen Steinmarder und beißen in Zündkabel, Kühlwasserschläuche und Stromleitungen. »Aber auch Neugier und Spieltrieb sind Faktoren«, sagt Krüger. »Manchmal ist ein Kabel auch schlicht im Weg.« Bundesweit entstehen durch die Tiere Millionenschäden. dpa/nd Foto: dpa/Philipp Schulze
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