Verbraucher sorgen sich um ihre Daten

Bezahlen im Internet

  • Lesedauer: 2 Min.

Eine bundesweite Untersuchung des Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Brandenburg (vzb) zeigt auch: Ein überwiegender Teil der Bevölkerung ist skeptisch über den Umgang der E-Payment-Anbieter mit personenbezogenen Daten. Viele wünschen sich mehr Mitbestimmung bei deren Verwendung.

Insgesamt elf dieser Bezahlverfahren von E-Payment-Anbietern haben die Experten des Marktwächters Digitale Welt ausfindig gemacht. Dafür hatten sie zuvor die 181 umsatzstärksten Online-Händler sowie Anbieter von Dienstleistungen im Internet gesichtet und die dort angebotenen Verfahren untersucht. Diese unterscheiden sich teils deutlich in ihrer Funktionsweise und auch in der Erfassung personenbezogener Daten.

Skepsis bei Datenpreisgabe

Bei mehr als der Hälfte der Anbieter müssen Verbraucher ein Nutzerkonto anlegen. Spätestens über dieses haben die Anbieter Zugriff auf personenbezogene Daten. Eine solche Datenpreisgabe ist für viele Verbraucher jedoch ein Hemmnis. Knapp ein Viertel der befragten Verbraucher über 50 Jahren gibt an, deshalb solche Bezahlsysteme nicht zu nutzen.

Laut Umfrage würden rund 34 Prozent der Nutzer elektronischer Bezahldienstleister das Verfahren ablehnen, wenn sie sicher wüssten, dass ihre personenbezogenen Daten zur Personalisierung von Preisen und Werbung genutzt werden. Insgesamt 30 Prozent geben an, die Dienste nicht nutzen zu wollen, wenn ihre Daten zur Erstellung eines Käuferprofils verwendet würden. Zudem wünschen sich Verbraucher mehr Mitbestimmung in Bezug auf den Umgang mit ihren Daten.

Wollen Verbraucher die bequemen Lösungen nutzen, müssen sie oft ihr Einverständnis für etwas geben, das sie eigentlich gar nicht wollen - für die Weiterverwendung ihrer Daten. Insbesondere die Nutzung der Daten zur Personalisierung wirkten abschreckend.

Marktdominanz

Aufgrund guter Wachstumsprognosen für den Online-Handel werden auch elektronische Bezahlverfahren weiter an Bedeutung gewinnen. Insgesamt haben bereits 77 Prozent der Befragten, die im Internet einkaufen, mindestens einmal elektronische Bezahlverfahren genutzt. Drei Viertel geben an, den Anbieter PayPal zu nutzen. Jeder Zweite zahlte bereits mit SOFORT Überweisung, aber auch Amazon Payments wird von 25 Prozent der Verbraucher, die online einkaufen, genutzt.

Die Marktwächter nehmen jetzt die Anbieter genauer unter die Lupe. Dabei werden neben dem Inhalt und der Verständlichkeit der Datenschutzerklärungen auch deren Kommunikation mit Verbrauchern beleuchtet und außerdem technisch geprüft, wie sicher die Daten beim Online-Bezahlen sind.

Weitere Infos zur Untersuchung sind auf www.marktwaechter.de zu finden. vzb/nd

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