Ströbele und Gysi erhielten Briefe mit Morddrohungen

Spitzenvertreter von Linkspartei bis CSU erhielten fragwürdige Post von einer angeblichen »Salafistischen Gemeinschaft Deutschlands«

  • Lesedauer: 2 Min.

Mehrere Spitzenpolitiker von Linkspartei bis CSU haben Drohbriefe erhalten. Das berichtet tagesschau.de und bezieht sich auf Recherchen von NDR und WDR. Unter den Betroffenen ist auch LINKE-Politiker Gregor Gysi, der dem »nd« den Erhalt des Briefes bestätigte.

Laut tagesschau.de gingen Briefe außerdem an CSU-Chef Horst Seehofer und die Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele und Katrin Göring-Eckart. Auch der Ehemann von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll ein solches Schreiben erhalten haben. In den Briefen sollen sich ein Schreiben in arabischer Sprache sowie weißes Pulver und Rasierklingen befunden haben. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter teilte Ströbele ein Foto des Schreibens. Demnach soll es von der »Salafistischen Gemeinschaft Deutschlands« verfasst worden sein. Diese warnt in dem Brief vor dem »tödlichen« Pulver. Unterschrieben ist das Schreiben mit »Allahu Akbar«.

Die Ermittlungen hat laut tagesschau.de das Berliner Landeskriminalamt übernommen. Ersten Erkenntnissen zufolge soll es sich bei dem Pulver um ungefährliches Natriumkarbonat handeln. »Ich bekomme leider sehr viele Drohbriefe«, sagte Ströbele der dpa. Im konkreten Fall gehe er davon aus, dass das Schreiben »eher von der rechten Seite« komme, die eine falsche Fährte legen wolle. Nach Einschätzung von Fachleuten deuten die arabischen Formulierungen nicht auf einen Muttersprachler hin.

Gregor Gysi wollte sich zum Inhalt des Briefes nicht äußern. Die Übersetzung erhalte er erst am Freitag. »Wenn es sich um eine Drohung handeln sollte, was zu vermuten ist, besorgt mich nur, woher Sie die privaten Adressen der Betroffenen Politikerinnen und Politiker, meine eingeschlossen, haben«, sagte Gysi. nd mit Agenturen

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal