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Gespaltene Bilanz zur Internationalen Gartenausstellung

Martin Kröger sah Licht und Schatten bei der Gartenschau

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Die erste Internationale Gartenausstellung (IGA) in Berlin ist Geschichte. Ein guter Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen. Ökonomisch fällt das Fazit schlecht aus: Mit zwei Millionen Besuchern hatten die IGA-Macher konservativ gerechnet. Dass selbst diese niedrig angesetzte Zielzahl unterschritten wurde, ist als Misserfolg zu werten. Dazu dürfte nicht zuletzt der Eintrittspreis von 20 Euro beigetragen haben, der für Berliner zu teuer war. Zwar hat die Gartenschau auch Gäste aus dem Bundesgebiet und aus dem Ausland angezogen. Aber immer noch über die Hälfte der Gäste kamen aus Berlin selbst - das zeigt, dass hier mehr drin gewesen wäre.

Auf der Haben-Seite steht dagegen zweifelsohne der Image-Gewinn für Marzahn-Hellersdorf als grüner Bezirk. Die Bürger des Bezirks können sich darüber hinaus über den neuen »Kienbergpark« freuen, über dem weiterhin die spektakuläre Aussichtsplattform »Wolkenhain« thronen wird. Außerdem bleibt vom IGA-Campus das Umweltbildungszentrum für junge Menschen übrig. Ob die Berliner die kostenpflichtige Seilbahn auf Dauer als Anfahrtsweg zu den »Gärten der Welt« annehmen werden, wird sich zeigen.

Dass indes zur IGA (nach Hamburg und der Havelregion) zum dritten Mal in Folge weniger Besucher als geplant gekommen sind, sollte den Ausrichtern solcher Schauen zu denken geben. Natürlich war das Wetter in diesem Sommer mies, mit 100 Hektar war das IGA-Gelände aber auch überdimensioniert. Für ältere Besucher etwa war es eine Zumutung, dass sie lange Wege zu Fuß zu bewältigen hatten. Auch die Gastronomie ließ zu wünschen übrig. Und vielleicht sind monströse Gartenschauen auch an sich nicht mehr zeitgemäß.

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