Machtkämpfe und Eitelkeiten

Aert van Riel über den Streit der LINKEN bei ihrer Fraktionsklausur

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Linksfraktion hat sich bei ihrer Klausur in Potsdam mit vielen Nebensächlichkeiten beschäftigt. Verantwortlich dafür waren sowohl die Fraktionschefs Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch als auch die Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger. Sie haben es alle verpasst, direkt nach der Bundestagswahl das Kriegsbeil gemeinsam zu begraben.

Stattdessen wurde in Potsdam nun stundenlang darüber gestritten, wer aus dem Führungsteam wie viel Einfluss in der neu gewählten Fraktion haben soll und wem zugestanden wird, bei Bundestagsdebatten im Rampenlicht zu stehen. Persönliche Eitelkeiten spielten hierbei eine nicht unerhebliche Rolle. So sammelt man bei seinen Unterstützern sicherlich keine Sympathiepunkte.

Hintergrund des Konflikts sind aber nicht nur Befindlichkeiten und Machtfragen, sondern auch inhaltliche Streitigkeiten. Diese sollten bald geklärt werden. Denn ein Meinungsstreit kann fruchtbar sein, wenn gute Argumente vorgetragen werden. Dies war nicht bei allen Beiträgen in der Partei der Fall.

So sollte sich die LINKE davor hüten, Stimmungen in manchen Medien, anderen Parteien und Teilen der Bevölkerung zu folgen und Migration als Ursache für soziale Probleme zu werten. Die Mechanismen, die zu Ausbeutung und Erwerbslosigkeit führen, sind komplizierter. Wer Sündenböcke präsentiert, hilft nur dabei, diese Zusammenhänge zu verschleiern.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal