Jenseits der Schnappatmung
Wenn in einer Diskussion, in einem Artikel oder im Fernsehen der Begriff der Heimat fällt, dann stehen Rechte heutzutage kurz vorm Samenerguss und Linke geraten in Schnappatmung. Umso besser, wenn sich Menschen dieses Themas annehmen, die Besseres zu tun haben, als die eigene politische Identität durch das enthusiastische Bejubeln oder durch die reflexhafte Abwehr bestimmter Schlüsselbegriffe zu bestätigen.
Mit ihrer 2008 gegründeten Performancegruppe »Sisyphos, der Flugelefant« wird die Regisseurin Chang Nai Wen in der Stückentwicklung »Here We Are« ab diesem Donnerstag der Frage nachgehen, was für wen Heimat bedeuten kann. Auf Grundlage einer Zusammenarbeit mit Geflüchteten aus einer Berliner Notunterkunft lotet das Ensemble mögliche Antworten an jedem Abend neu mit dem Publikum aus.
Wen kündigt eine »musikalische Klanglandschaft« an, in der sie Bewegung und Biografien miteinander kombiniere, bis ein multiperspektivischer Abend entstehe. cba Foto: Michael Tibes
Premiere an diesem Donnerstag um 20 Uhr im TAK - Theater im Aufbau Haus (Prinzenstraße 85F, Kreuzberg). Weitere Vorstellungen am 3., 4. und 5. November, jeweils um 20 Uhr
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.