Choreografie gegen Helden
Der Umstand, dass zahlreiche Filme wie »Ocean’s Eleven« oder »Ghostbusters« nun ihr »female remake« bekommen, ändert nichts an der Tatsache, dass für Heroinnen geschlechtsspezifische Stereotype reserviert sind, die wenig Aufmerksamkeit mit sich bringen: Die Heldinnen des Alltags, wie sie Joachim Gauck in seiner letzten Weihnachtsansprache nannte, sind Krankenschwestern oder Trümmerfrauen. Ihre Stärke liege in der stillen Aufopferungsbereitschaft einer Mutter Teresa und nicht im Überwinden von Widerständen.
Demgegenüber steht die an diesem Donnerstag zur Premiere gelangende Performance »Sheroes«, die bereits im Namen die männlich geprägte Konstruktion der He-roes aufdeckt. Damit wäre eine Shero eine Figur, die das Ende des Heroismus, wie wir ihn kennen, bedeutet. Christoph Winkler begibt sich mit sechs Performerinnen auf die Suche nach möglichen Sheroes. Gemeinsam hinterfragen sie das Konzept des Heldentums und entwickeln von neue Vor-Bilder. nd
Berlin-Premiere am 2. November um 20 Uhr, weitere Vorstellungen am 3., 4. und 5. November (jeweils 20 Uhr) im Ballhaus Ost, Pappelallee 15, Prenzlauer Berg
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