Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.
SPD-Chef Martin Schulz ist Meister der Selbstsuggestion. Er sieht sich nach dem Wahldesaster seiner Partei mit der »notwendigen Kraft als Mensch und der notwendigen Unterstützung als Vorsitzender« ausgestattet, um neu durchzustarten. Auf seiner jetzt begonnenen Ochsentour durch alle SPD-Landtagsfraktionen habe er in Mainz »einstimmigen Rückhalt« erfahren, freut sich Schulz. Das ist ihm zu gönnen - viel zu lachen hatte der Mann seit dem 24. September nicht. Aber ist die Freude überhaupt echt? Schließlich ist allen gut erinnerlich, wie Schulz auf beinahe jedem Marktplatz des Landes seine Wahlkampfauftritte mit den Worten begann: »Wenn ich Bundeskanzler bin ...« - und hinterher konnten sie lesen, wie wenig er selbst davon überzeugt war. Dass einer mit langjähriger Erfahrung in der Schlangengrube SPD die geringe Halbwertzeit von Rückhalt ausblendet, ist nur mit Psychotraining zu erklären. Aber das hilft womöglich sowieso nur noch bis zum Schulz-Besuch in Hamburg. oer

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.