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»Ich bin keine Jukebox«

  • Lesedauer: 2 Min.

Man kann über den seit fünf Jahrzehnten international bekannten Jazzpianisten und Komponisten Herbie Hancock sagen, was man will, eines aber nicht: dass er stets nur träge die Jazz-Tradition verwaltet hat. Der studierte Elektrotechniker Hancock gehörte vielmehr zu den stets abenteuerlustig und experimentierfreudig Gebliebenen. 1962 erschien auf dem Label Blue Note sein Solodebüt »Take Off«. In den 1960ern gehörte er zum Miles-Davis-Quintett.

Seine Komposition »Cantaloupe Island«, 1964 veröffentlicht, dürfte zu den bis heute meistgesampelten Jazz-Stücken überhaupt gehören. 1966 schrieb er die Musik zu Antonionis Filmklassiker »Blow Up«. 1969 war er an den Aufnahmen zu Miles Davis’ »Bitches Brew« beteiligt. Mit seinem 1983 erschienenen Album »Future Shock« und dem selbst Mühlsteine zum Tanzen bringenden Breakbeat-HipHop-Funk-New-Wave-Stück »Rockit« gelang dem Jazzmusiker ein Hit und der Einstieg in den seinerzeit kommerziell lukrativen Pop-Markt.

»Ich bin keine Jukebox, in die man eine Münze wirft, damit sie die gewünschte Musik spielt«, sagte Hancock vor einigen Tagen in einem Interview mit der Wochenzeitung »Die Zeit«. Und weiter: »Für mich war Jazz, so wie ihn manche Spezialisten definieren, immer zu eng. Musik sollte Erwartungen sprengen. Erst dann wird sie interessant, erst dann wird sie besser.«

Das »Time«-Magazine nannte den Musiker eine der »100 einflussreichsten Persönlichkeiten«. Heute tritt er live in Berlin auf. tbl

Konzert: Herbie Hancock, 21.11., 20 Uhr, Admiralspalast, Mitte

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