Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz eröffnet
Knapp ein Jahr nach dem islamistischen Terroranschlag an der Gedächtniskirche hat am Montag der Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz begonnen. In diesem Jahr findet das Marktgeschehen unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt. Rund um den Platz wurden Betonbarrieren aufgestellt. Die Polizei hat verstärkte Präsenz und weitere, teils unsichtbare Maßnahmen angekündigt.
Alle hofften auf eine friedliche Weihnachtszeit, sagte ein Sprecher des Schaustellerverbands. Zuvor hatten die Marktleute einen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefeiert. Pfarrer Martin Germer erinnert in seiner Predigt an das, was viele ausblenden möchten: an den »unfassbaren Terroranschlag«, an den Schock, das Erschrecken und die Fassungslosigkeit danach. »In manchen Momenten ist das wieder ganz gegenwärtig«, sagt er. Germer betet für die Toten, für die vielen Verletzten, von denen einige körperliche und seelische Narben für immer tragen werden. Fast 200 Menschen sind gekommen, Schausteller, Gemeindemitglieder, ebenso Besucher und Nachbarn, denen das Ereignis bis heute zu Herzen geht.
Am 19. Dezember 2016 war der tunesische Attentäter Anis Amri mit einem Lastwagen in den Markt gerast, hatte zwölf Menschen getötet und mehr als 70 verletzt. Für den frühen Montagabend (nach Redaktionsschluss dieser Seite) war die offizielle »Eröffnung im Kerzenschein« mit einem Gedenken an die Opfer geplant. Dazu wurden auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller und Innensenator Andreas Geisel (beide SPD) erwartet.
Am 19. Dezember, dem Jahrestag des Anschlages, soll zudem ein Denkmal zum Gedenken an die Toten und Verletzten feierlich auf dem Breitscheidplatz eingeweiht werden. Der Weihnachtsmarkt bleibt an diesem Tag geschlossen. nd/Agenturen Foto: nd/Ulli Winkler
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