Politische Entscheidung
Qumran-Schriftrollen
Das Frankfurter Bibelmuseum hat eine für September 2019 geplante Ausstellung mit Qumran-Schriftrollen aus Israel abgesagt. Aufgrund der politischen Begleitumstände könne die Schau nicht »verantwortet« werden, sagte Museumsdirektor Jürgen Schefzyk.
Er wies darauf hin, dass die Bundesrepublik keine rechtsverbindliche Rückgabezusicherung für die aus dem israelisch besetzten Westjordanland stammenden Rollen habe abgeben wollen. Wegen der fehlenden Immunitätserklärung habe Israel die Ausleihe der Qumran-Rollen abgelehnt. Die Immunitätszusage soll verhindern, dass die Palästinenser Anspruch auf Leihgaben aus ihrem Gebiet erheben, das Israel seit 1967 besetzt hält. Die Qumran-Rollen gehören zu den ältesten bekannten Bibeltexten.
Das Museum bedaure das Ergebnis der politischen Entscheidungen. Man respektiere es aber, betonte Schefzyk. Das überwiegend von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) finanzierte Museum kooperiert seit vielen Jahren eng mit der israelischen Antikenverwaltung. EKHN-Präsident Volker Jung hatte 2015 in Jerusalem eine Vereinbarung zur Organisation der Qumran-Ausstellung unterzeichnet. dpa/nd
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