Weltmeister aus Madrid

Real feiert erfolgreichstes Jahr der Vereinsgeschichte

  • Carola Frentzen, Abu Dhabi
  • Lesedauer: 3 Min.

Für Real Madrid können die Feiertage kommen - aber nicht sofort. Nach dem Triumph bei der Klub-WM gegen Südamerika-Meister Grêmio Porto Alegre steht für das Team um Cristiano Ronaldo und Toni Kroos noch ein Knaller auf dem Spielplan, just am Tag vor Heiligabend. Am Sonnabend empfangen die Königlichen den FC Barcelona zum »Clásico«. Bei diesem direkten Ligavergleich zwischen den beiden ewigen Rivalen muss das Team noch einmal zeigen, was es drauf hat - hinkt es dem in dieser Saison grandios aufspielenden Tabellenführer Barça doch derzeit mit deutlichem Rückstand auf Platz vier hinterher.

Zunächst einmal darf aber gefeiert werden, denn das erfolgsverwöhnte Starensemble ist seit dem Wochenende um zwei Rekorde reicher: Real hat nicht nur den Titel in der Club-WM zum ersten Mal in der Geschichte des Turniers verteidigt, sondern es hat auch gleichzeitig 2017 zum erfolgreichsten Jahr der 115-jährigen Vereinsgeschichte gemacht. Fünf nationale und internationale Titel - die spanische Meisterschaft, die Champions League, den europäischen und den spanischen Supercup und jetzt die Klub-WM - heimsten die Königlichen ein.

»Dies ist ein toller Moment für Madrid und für alle, die diesen Klub lieben«, sagte Coach Zinédine Zidane, der in wenigen Wochen das Jubiläum seiner zweijährigen Amtszeit bei Real begeht - und in dieser Zeit stolze acht Titel eingefahren hat. Zizou bleibt jedoch gelassen. »Jetzt fahren wir nach Hause, ruhen uns ein wenig aus, und dann denken wir auch schon über den Clásico nach,« sagte der Trainer. Zidane war sich bewusst, wie viel beim Finale in Abu Dhabi auf dem Spiel stand - auch wenn die Klub-Weltmeisterschaft ein relativ junger Wettbewerb ist. Bislang hatte es noch keine Mannschaft geschafft, den Titel zu verteidigen - und diese Premiere wollte sich der Franzose nicht entgehen lassen. Also ließ er seine beste Elf antreten: Von Ronaldo über Kroos und Gareth Bale bis Sergio Ramos wurde kein Spieler für den Clásico geschont.

Die Madrilenen hatten in diesem Jahr bereits das Kunststück fertiggebracht, als erster Klub den Titel in der Champions League zu verteidigen. Den Titel des Klub-Weltmeisters errangen sie nach 2014 und 2016 insgesamt zum dritten Mal - ebenso oft wie der bisherige Rekordhalter FC Barcelona. Den Siegtreffer zum 1:0 (0:0) gegen die Brasilianer von Grêmio hatte Weltfußballer Ronaldo in der 53. Minute per Freistoß aus 20 Metern direkt verwandelt.

Wieder einmal wurde der Portugiese damit zum Helden. Allerdings hatten die Brasilianer ihm mit einer löchrigen Abwehrmauer den Treffer erleichtert. »Ich will nicht dauernd über mich sprechen, aber ich bin sehr zuversichtlich und die Zahlen sprechen sowieso für sich«, sagte der 32-Jährige. Er könne sich vorstellen, bis zu seinem Karriereende in Madrid zu bleiben, fügte er hinzu. »Wenn das möglich ist, dann würde mich das freuen. Aber das hängt nicht von mir ab, die Leute an der Klub-spitze bestimmen das.« Derzeit hat er noch einen Vertrag bis 2021. Den Trainer jedenfalls hat Ronaldo hinter sich. »Dies ist sein Club und sein Zuhause«, sagte Zidane. »Was er geschafft hat und noch immer schafft, wird keinem anderen gelingen. Ich hoffe er bleibt, bis er aufhört.« dpa/nd

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