»Weltraum« droht zu verschwinden
Berlins ältestes Fassadenbild in der Nähe des S-Bahnhofs Tiergarten droht Medienberichten zufolge zu verschwinden. Das 650 Quadratmeter große Gemälde mit dem Titel »Weltbaum I - Grün ist Leben« könnte künftig von einem neuen fünfstöckigen Bürogebäude verdeckt werden, berichtete die »Berliner Morgenpost«. Die Bauarbeiten für das neue Bürohaus hätten bereits begonnen.
Das 1975 entstandene Kunstwerk gilt als das erste seiner Art in Berlin. Der Entwurf stammt vom Berliner Aktionskünstler Ben Wagin, der damit auf die Umweltzerstörung hinweisen wollte. Auf seine Initiative hin wurde das Fassadenbild den Angaben zufolge von den Künstlern Peter Janssen, Siegfried Rischar, Fritz Köthe und Narenda Kumar Jain geschaffen.
Laut »Berliner Morgenpost« wurde Wagin vor den Bauarbeiten weder von Politikern noch von den Bauherren gefragt, was mit dem Bild passieren soll. Mittlerweile seien der Investor und der Künstler jedoch miteinander im Gespräch. Auch Berlins Senatskulturverwaltung signalisierte Unterstützung. Der Künstler Ben Wagin sei »unbestritten ein Glücksfall für Berlin«, sagte Daniel Bartsch, Sprecher von Kultursenator Klaus Lederer (Linke), der Zeitung. »Da Berlin dem Künstler Ben Wagin viel zu verdanken hat, er auch durch die Stadt Berlin zu hoher Wertschätzung gekommen ist, sind wir für Gespräche mit ihm offen«, so der Sprecher. Erst kürzlich hatte der Berliner Senat Wagins Kunstwerk und Mauermahnmal »Parlament der Bäume« im Berliner Regierungsviertel unter Denkmalschutz gestellt. epd
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