Donald Duck hat keine Ladeangst

Mobilitätswende in Entenhausen: Donald Duck kämpft mit dem E-Auto

Alle reden vom Wetter, auch Donald Duck.
Alle reden vom Wetter, auch Donald Duck.

Das Auto ist bekanntlich der beste Freund der Deutschen. Noch vor dem Handy, dem nächsten Supermarkt und dem Hund. Katzen, Fahrräder und Liebesbeziehungen müssen sich hinten anstellen. Das Elektroauto übrigens auch. Von den fast 50 Millionen Autos, die unentrinnbar alles verstopfen und versiegeln, fahren weniger als zwei Millionen ohne Benzin, auch wenn die Tendenz steigt (17 Prozent bei den Neuzulassungen 2025).

Doch die meisten Deutschen leiden konstant unter »Ladeangst« und »Reichweitenangst«, wie man bei VW in Wolfsburg sagt, wo man es bislang nicht geschafft hat, einen E-Käfer günstig anzubieten, und lieber weiter mit den SUVs in die Absatzkrise rauscht. Ganz anders in Entenhausen. Im neuesten »Lustigen Taschenbuch« baut Donald Duck sein Traditionsauto, den »313er« (alter Fantasiename) zum E-Auto um, weil bei dem nur noch toxische dunkle Wolken aus dem Auspuff kommen. Nach dem Motto der alten Ratgeberbücher für die Autoreparatur: »Jetzt helfe ich mir selbst«. Damit sein Auto nur noch mit Strom fährt, verpasst er ihm einen »multifunktionalen Fahrzeugvergrünerungsbausatz«.

Donald probiert drei Varianten aus, um den 313er aufzuladen: Mit Windenergie (Turbine), Muskelkraft (Pedale) und Sonne (Kollektoren). Klappt alles nicht – wegen des Wetters. Sein Scheitern wird von Tick, Trick und Track mit dem Handy abgefilmt – für eine Plattform von Dagobert Duck, der damit für die konventionellen Verbrennerautos seines Konzerns werben will. Donald lässt sich schließlich von Daniel Düsentrieb einen Filter für den Auspuff des »313er« erfinden, um »sämtliche Schadstoffe aus den Abgasen« zu beseitigen.

Ein Drama, wie von Christian Lindner ausgedacht. Doch halt, die Follower von Dagoberts Plattform sind begeistert: »Verbessern ist das Motto der Zukunft! Verschrotten war gestern« und »lieber weniger Dinge kaufen und die reparieren, die man besitzt«. Ein Hauch von Degrowth in Entenhausen. Okay, nur: Was will man mit diesen ganzen Autos, wenn man nicht gerade VW heißt?

Lustiges Taschenbuch Nr. 604 »Der E-313«, Egmont Ehapa, 8,99 €.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.