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Kriminalbeamte fordern regulierten Marihuana-Markt
70 Prozent der Fälle zu Drogen befassen sich nur mit Konsumenten
Hamburg. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat sich für eine regulierte Legalisierung von Cannabis in Deutschland ausgesprochen. »Es ist an der Zeit, auch hier das Kiffen für Konsumenten vollständig zu entkriminalisieren und einen regulierten Markt für Marihuana zu schaffen«, schrieb der Bundesvorsitzende André Schulz in einem Gastbeitrag für die »Hamburger Morgenpost«.
Die Drogenbekämpfung sei mit einem immensen Personalaufwand verbunden, der jedoch nicht zum gewünschten Ziel führe, betont der Hauptkommissar des Hamburger Landeskriminalamts. Tatsächlich befassten sich 70 Prozent der von der Kriminalpolizei erfassten Drogenfälle nur mit den Konsumenten - und nicht mit Dealern und Gruppen organisierter Kriminalität im Hintergrund. Diese könnten auch weiterhin unbehelligt agieren, was sich an den stabilen Marktpreisen der vergangenen Jahre erkennen ließe. Im Gegenzug fehle es bei der Verfolgung von organisierten Einbruchsbanden, Schmugglern oder Schleusern an Personal.
Deutschland solle sich ein Beispiel an den USA oder an Portugal nehmen, wo zum Teil eine deutlich liberalere Drogenpolitik umgesetzt werde. So darf seit dem 1. Januar im US-Bundesstaat Kalifornien Cannabis in lizenzierten Läden an Personen verkauft werden, die älter als 21 Jahre sind. Auch in Portugal werde der Cannabiskonsum nicht mehr strafrechtlich verfolgt. Dies seien »mutige Feldversuche«, die trotz fehlender Langzeitstudien durchaus »positiv zu bewerten« seien. dpa/nd
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