Im Theater liegen alle meine Wünsche begraben

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Vielleicht ist es nur die Wahrnehmung eines in der Berliner Kulturblase den Überblick über all die Performancekunstinnovationen verlierenden Kulturpessimisten, aber ist es nicht so, dass die Off-Theater der Hauptstadt sich seit einiger Zeit verstärkt Klassikern der Dramengeschichte zuwenden? Beim Theaterdiscounter gibt es einen Handke zu sehen, im Heimathafen Neukölln hat man eine Version vom »Diener zweiter Herren« im Repertoire, das Theater unterm Dach hat »Woyzeck« auf die Bühne gebracht. Das Ballhaus Ost reiht sich nun ein in das Revival der Schauspielgassenhauer. Christian Weise inszeniert Schillers »Kabale und Liebe« aus dem Jahr 1782.

Weise adaptiert die Tragödie mit Studenten der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« und zeigt sie als Stummfilm, schwankend zwischen Anachronismus und Sehnsuchtsort. Das lässt auf eine Darbietung hoffen, die ein Zitat der Hauptfigur Ferdinand auf den Zauber des Theaters überträgt: »In meinem Herzen liegen alle meine Wünsche begraben.« cba Foto: Christian Weise

»Kabale und Liebe« von Friedrich Schiller am Ballhaus Ost, Pappelallee 15, Prenzlauer Berg. Premiere am 11. Januar um 20 Uhr, weitere Vorstellungen: 12., 13. und 14. Januar, jeweils um 20 Uhr.

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