Familienministerin Barley will Frauenquote in Vorständen durchsetzen
Berlin. Familienministerin Katarina Barley (SPD) hat laut Medienberichten der Wirtschaft mit einer Frauenquote für Unternehmensvorstände gedroht. »Ein Frauenanteil von unter zehn Prozent in den Vorständen der großen deutschen Banken ist nicht hinnehmbar«, sagte Barley dem »Handelsblatt«. Wo selbstgesetzte Zielgrößen nicht wirkten, seien klare Regelungen notwendig. »Ansonsten wird sich in von Männern dominierten Führungsetagen nichts ändern«, so die Familienministerin. Die deutsche Wirtschaft könne es sich nicht leisten, die Potenziale hochqualifizierter Frauen ungenutzt zu lassen. In ihrem Wahlprogramm hatte die SPD demnach eine feste Quote von 50 Prozent für Führungsgremien anvisiert. Offen ist jedoch, wie Barley ihre Pläne realisieren will. Eine Regierungsbeteiligung der SPD ist trotz der laufenden Sondierungsgespräche noch nicht sicher. Einen ähnlichen Vorstoß hatte sie bereits im vergangenen August gemacht. Hintergrund für Barleys erneute Drohung ist eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, laut der die Frauenquote für Aufsichtsräte deutscher Unternehmen wirke. Der Frauenanteil sei dort bis Ende 2017 auf gut 30 Prozent gestiegen, heißt es im »Managerinnenbarometer«. Seit 2016 gilt für Aufsichtsräte der größten börsennotierten Unternehmen eine gesetzliche Quote in dieser Höhe. Wo keine Quote gilt - in Vorständen und Geschäftsführungen - herrscht der Studie zufolge dagegen Stillstand bei der Beförderung von Frauen. Agenturen/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.