Afrikaflug war einmal

Ungewöhnlich viele Kraniche überwintern derzeit in Deutschland

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Groß Mohrdorf. Jahr für Jahr sparen sich mehr Kraniche den Flug in den Süden und überwintern in Deutschland. Derzeit halten sich ungewöhnlich viele in Deutschland auf, wie der Geschäftsführer der gemeinnützigen Kranichschutz gGmbH, Günter Nowald, in Großmohrdorf (Mecklenburg-Vorpommern) der dpa sagte. »Es sind auffällig viele, deutlich mehr als in den Jahren zuvor.«

Die meisten Kraniche werden nach seinen Worten aus Niedersachsen gemeldet, wo schätzungsweise 20 000 Vögel beobachtet wurden. Mindestens 10 000 seien es in Brandenburg, deutlich über 1000 in Mecklenburg-Vorpommern. Den Kranichen kommt demnach der bisher milde, schneefreie Winter entgegen. Obwohl die Tiere eigentlich nicht kälteempfindlich seien, habe es in den vergangenen Frostnächten eine kleine Winterflucht gegeben, sagte Nowald. Wenn nötig, können Kraniche pro Tag 1000 Kilometer weit nach Südwesten fliegen. Auffällig ist Nowald zufolge, dass viele skandinavische Kraniche in Deutschland überwintern, anstatt nach Frankreich oder Spanien weiterzuziehen. Bisher versuchten vor allem einheimische Paare, den Winter in ihrem Revier zu verbringen, um im Frühjahr als erste an begehrten Brutplätzen zu sein.

Kranichtrupps stehen auch auf Feldern und in Flussniederungen, um zu rasten. Futter finden sie hauptsächlich auf Maisfeldern. Ihnen kommt zugute, dass wegen der Nässe nicht alle Maisflächen abgeerntet werden konnten.

Laut Nowald war 2017 für die Kraniche in Deutschland jedoch kein gutes Brutjahr. dpa/nd

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