• Politik
  • Wohnungsbaupolitik der SPD

Nicht jeder Neubau hilft

Nicolas Šustr über Kritik an der Berliner Stadtentwicklungssenatorin

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.
»Stadtentwicklung ist ein Marathonlauf«, sagt die Berliner Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (LINKE) gerne. Doch seit ihrem Amtsantritt vor etwas über einem Jahr gleicht die Aufgabe für sie eher einem Spießrutenlauf. Sie möchte nämlich vor allem den bezahlbaren Neubau forcieren.

Nicht nur in Berlin stecken die privaten Investoren ihr Geld vor allem in hochpreisige Miet- und Eigentumswohnungen. 3500 Euro pro Quadratmeter kostet laut »Immowelt« die durchschnittliche Eigentumswohnung in der Hauptstadt. In diese Zahlen fließen auch günstigere Altbauten ein - ohne Subvention ergibt das auf jeden Fall zweistellige Kaltmieten pro Quadratmeter.

Doch die Berliner SPD vertritt immer wieder lauthals die Auffassung, dass jegliche neu gebaute Wohnung die Situation entspannt und die Investoren dementsprechend zuvorkommend zu behandeln seien. Begründet wird das oft mit dem sogenannten Sickereffekt. Die Theorie besagt, dass Menschen billigere alte Wohnungen freimachen, wenn sie in den hochpreisigen Neubau ziehen.

Doch angesichts des aktuellen Mietpreisniveaus werden auch die einst günstigen Wohnungen teuer weitervermietet. Nicht nur in der Hauptstadt wird dringend neuer Wohnraum gebraucht, der aber bezahlbar sein muss. Das klappt unter den jetzigen Bedingungen nur bei gemeinwohlorientierten Trägern - wenn sie bezahlbares Bauland bekommen.

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